Wednesday, January 03, 2007

kein rot gestrichenes Stück Eisen

Der Kunstkritiker Michael Nungesser schrieb 1997 über diese Skulptur: „Bei der Entscheidung für Kunst im öffentlichen Raum stehen sich zwei polare Standpunkte gegenüber. Die einen sehen den Stadtraum als bloße Erweiterung oder Verlängerung musealer Präsentation und votieren für bildhauerische Arbeiten als in sich geschlossenen, autonomen Werken, unabhängig von den Merkmalen des Aufstellungsortes. Solchen Werken stehen die gegenüber, die für eine bestimmte stadträumliche Umgebung konzipiert werden und auf sie in verschiedener Weise Bezug nehmen (können): stadträumlich, ästhetisch, funktional oder sozialpsychologisch. Solche Skulpturen können als situationsspezifische, integrative Arbeiten bezeichnet werden.“
Er sagt weiter: „Bodo Rau geht mit seiner Stadt-Raum-Skulptur gleichsam einen dritten Weg, dem Elemente aus beiden Positionen innewohnen. Er möchte damit die Diskussion über Kunst im öffentlichen Raum anregen und festgefahrene Meinungen in Bewegung bringen. Bodo Rau hat ein Werk geschaffen, das zum einen seinen Weg vom Atelier in den Außenraum nimmt, ohne für einen bestimmten Standort geplant zu sein. Es ist eine abstrakte Stahlskulptur mit rechteckigem Grundriß auf einem fast quadratischen, rund 30 cm hohen Stahlsockel präsentiert. Zum anderen aber sieht Rau vor, dieses Werk nicht nur an einem Ort in der Stadt aufstellen zu lassen, sondern an wenigstens zehn ausgewählten, für jeweils unterschiedliche Stadträume repräsentativen Plätzen.“

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